Wir treffen uns in loser Reihenfolge mit unserem Architekten und quatschen ein bisschen. Damit meine ich nicht, dass er auf die Taufe unserer Tochter kommt und dort Bier trinkt, sondern wirklich: Baubesprechung. Was so anliegt, was in der letzten Zeit gelaufen ist, was nicht und so weiter.
Letzten Donnerstag hatten wir so eine. Und da sind wir auf das Thema Fenster gekommen. Die Bauherrschaft wäre eigentlich mit Kunststofffenstern zufrieden gewesen; der Architekt meint, dass man erstens Kunststofffenster unmöglich in einen Holzkubus bauen kann und dass es zweitens keine Kunststofffenster für Über-Eck-Verglasung gibt. Das erste ist Geschmacks-, das zweite eine Tatsache.
Warum wir keine Holzfenster woll(t)en hat einen, vielleicht zwei Gründe. Der eine Grund: Wartung. Holzfenster müssen gestrichen werden. Wie oft? Kommt drauf an. Gestern habe ich die bekloppte Aussage "alle zwei bis fünfzehn Jahre" gelesen. Was soll das? Kann man nicht gleich schreiben "keine Ahnung"??? Egal. Abhilfe dafür (ohne auf Kunststoff ausweichen zu müssen): Holz-Alu. Nachteil von Holz-Alu: Teuer. Müssen also schaun, ob wir nicht doch Holz wollen, speziell weil Kunststofffenster eine schlechtere Wärmeisolierung bieten als Holzfenster (der Kunststoff leitet die Wärme besser). Zweiter Grund (eher ein subjektiver), warum der Eckes eigentlich kein Holzfenster wollte: die Holzfenster, die ich so in Erinnerung habe (Farbe, Form, ...).
Auch ein Thema auf der Projektbesprechung: Fußboden. Laminat ist zwar günstig, aber wehe, es fällt einmal irgendwas drauf. Sehe ich bei unserer Mietwohnung im Flur: schaut aus wie Sau. Also doch eher Parkett. Hmmm. Parkett. Gefühlsmäßig kann man da gut Geld lassen.
In einer der letzten Ausgaben der Schöner Wohnen haben wir mal ne Werbung gesehen für die Fertighauswelt in Heßdorf bei Erlangen. Und weil wir dachten, da könnten wir ein bisschen Inspiration abholen, sind wir da am Samstag rausgefahren. Und was soll ich sagen: hätten wir's doch lieber gelassen. Dort stehen vierzehn Fertighäuser von unterschiedlichen Herstellern und wenigstens zehn davon sehen aus, als ob sie von Hausfrauen eingerichtet bzw. für Hausfrauen gebaut wären. Nicht dass es die Hersteller nicht könnten: in den meisten Häusern lagen noch Flyer, in denen die Hersteller zeigten, was sie denn noch tolles machen könnten. Warum sie dann aber in eine Ausstellung, in der sie ihren Kram verkaufen wollen, die pomadigsten und langweiligsten Trümmer stellen, die sie in ihrem Portfolio auftreiben konnten, ist mir schleierhaft. Will ich mich als Hersteller in einer solchen Ausstellung nicht irgendwie profilieren bzw. von der Konkurrenz abheben? Das haben für mich lediglich LUX und HUF geschafft. Rausgestochen ist auch Rubner (Blockhaus) und Schwörer (da war der Firmen-Repräsentant so nett, uns unsere Tochter in seinem Büro wickeln zu lassen :-)). Aber der Rest... Meine Fresse!
Aber gesehen hammer dann doch was: dass Holzfenster wirklich schick sein können, wenn sie entsprechend gestaltet sind. Und in Richtung Bodenbelag konnten wir festmachen, dass uns Eichenparkett gut gefällt (wussten wir irgendwie auch vorher schon) und dass es sehr gut zu basaltgrauen Fliesen aussieht (Übergang Küche -- Wohnbereich).
Nur die Kostenthematik beim Laminat war noch ungeklärt. Deshalb: Sonntagsausflug zum Holz Ziller. Miese Website, aber ein sehr gut sortierter und irgendwie sympathischer Laden. Dort festgestellt: "Eichenparkett" ist nicht so einfach: Verschiedene Oberflächen (geölt, lackiert, glänzend, matt), Holzqualitäten (keine - wenige - einige - viele Äste), Dielenbreiten (1, 2 oder 3 Stäbe pro Paneel), Färbungen (gekalkt, geräuchert, ...). Das ist nicht so einfach. Aber wir konnten festhalten: 50 EUR aufwärts pro m² müssen wir schon einkalkulieren.
Was es beim Ziller noch gab: Türen. Die Haustüren waren nicht so unser Fall, aber bei den Zimmertüren gab's ein paar schöne. Auch gelernt: vier Varianten. Variante 1: normal. So wie es jeder kennt: auf der öffnenden Seite liegt das Türblatt auf der Zarge. Variante 2: schöner (und teurer): auf der öffnenden Seite liegt das Türblatt in der Zarge und das Scharnier ist sichtbar. Variante 3: noch schöner (und teurer): Türblatt in der Zarge und unsichtbares Scharnier. Variante 4 (richtig schön und unbezahlbar): Flächenbündige Tür. Die Zarge bildet eine Ebene mit der Wand und das Blatt mit der Zarge. Eine Ebene. 1700 EUR pro Tür. Das ist zu viel!
Fiesen wollen wir diese Woche mal schaun (Fliesenhaus Christ), ebenso Bad (Badcenter von R&F).