Montag, 1. November 2010

Der Eckes Baut – Neu?

Es geht alles ziemlich zäh. Sehr zäh sogar. So zäh, dass wir momentan fast wieder auf Anfang sind: Im August hatten wir ein Gespräch in der Gemeinde, bei dem uns der zuständige Bürgermeister mit seiner Meinung konfrontierte: “Wenn ich so viel Geld investieren würde, würde ich den Bestand abreißen und neu bauen”. Das hat uns ein bisschen unvorbereitet erwischt, weil wir eigentlich dachten, wir würden nur ein paar Formalitäten klären.

Mit Architektens darüber gequatscht: die waren – wie wir auch – der Meinung, dass Umbau wesentlich günstiger wäre, als Neubau. Aber hilft ja nix; muss man durchrechnen. Hat der Peter gemacht. Ergebnis: kostet das Gleiche. Und das hat uns endgültig in Richtung Neubau gedrückt: freistehend (statt Reihenhaus), Neubau (statt wenig energieeffizienter Altbau), ohne Klimmzüge und Kompromisse. Das hört sich gut an. Deshalb tüfteln die Architekten momentan an einem Entwurf für eine Neubau-Lösung auf dem vorhandenen Grundstück. Und vorhanden ist eigentlich genug… grundstueck

Das hellgrüne Quadrat unten rechts ist der momentane Standort unserer Hälfte. Links daneben die andere Hälfte, die bestehen bleiben soll. Bebaubar ist allerdings nur der vordere Teil des Grundstücks, weil der hintere Teil als Landwirtschaftliche Nutzfläche geführt wird :-)

Irgendwo werden wir schon ein Plätzchen finden, wo wir einen Neubau platzieren können.

Vom Stil her soll sich aber nix ändern: wir wollen nach wie vor Flachdachbau mit möglichst reduzierten Formen. Davon wollen wir nicht weg, wenn wir nicht müssen.

Montag, 16. August 2010

Grauen im Fertighaus

Wir treffen uns in loser Reihenfolge mit unserem Architekten und quatschen ein bisschen. Damit meine ich nicht, dass er auf die Taufe unserer Tochter kommt und dort Bier trinkt, sondern wirklich: Baubesprechung. Was so anliegt, was in der letzten Zeit gelaufen ist, was nicht und so weiter.

Letzten Donnerstag hatten wir so eine. Und da sind wir auf das Thema Fenster gekommen. Die Bauherrschaft wäre eigentlich mit Kunststofffenstern zufrieden gewesen; der Architekt meint, dass man erstens Kunststofffenster unmöglich in einen Holzkubus bauen kann und dass es zweitens keine Kunststofffenster für Über-Eck-Verglasung gibt. Das erste ist Geschmacks-, das zweite eine Tatsache. 

Warum wir keine Holzfenster woll(t)en hat einen, vielleicht zwei Gründe. Der eine Grund: Wartung. Holzfenster müssen gestrichen werden. Wie oft? Kommt drauf an. Gestern habe ich die bekloppte Aussage "alle zwei bis fünfzehn Jahre" gelesen. Was soll das? Kann man nicht gleich schreiben "keine Ahnung"??? Egal. Abhilfe dafür (ohne auf Kunststoff ausweichen zu müssen): Holz-Alu. Nachteil von Holz-Alu: Teuer. Müssen also schaun, ob wir nicht doch Holz wollen, speziell weil Kunststofffenster eine schlechtere Wärmeisolierung bieten als Holzfenster (der Kunststoff leitet die Wärme besser). Zweiter Grund (eher ein subjektiver), warum der Eckes eigentlich kein Holzfenster wollte: die Holzfenster, die ich so in Erinnerung habe (Farbe, Form, ...).

Auch ein Thema auf der Projektbesprechung: Fußboden. Laminat ist zwar günstig, aber wehe, es fällt einmal irgendwas drauf. Sehe ich bei unserer Mietwohnung im Flur: schaut aus wie Sau. Also doch eher Parkett. Hmmm. Parkett. Gefühlsmäßig kann man da gut Geld lassen.

In einer der letzten Ausgaben der Schöner Wohnen haben wir mal ne Werbung gesehen für die Fertighauswelt in Heßdorf bei Erlangen. Und weil wir dachten, da könnten wir ein bisschen Inspiration abholen, sind wir da am Samstag rausgefahren. Und was soll ich sagen: hätten wir's doch lieber gelassen. Dort stehen vierzehn Fertighäuser von unterschiedlichen Herstellern und wenigstens zehn davon sehen aus, als ob sie von Hausfrauen eingerichtet bzw. für Hausfrauen gebaut wären. Nicht dass es die Hersteller nicht könnten: in den meisten Häusern lagen noch Flyer, in denen die Hersteller zeigten, was sie denn noch tolles machen könnten. Warum sie dann aber in eine Ausstellung, in der sie ihren Kram verkaufen wollen, die pomadigsten und langweiligsten Trümmer stellen, die sie in ihrem Portfolio auftreiben konnten, ist mir schleierhaft. Will ich mich als Hersteller in einer solchen Ausstellung nicht irgendwie profilieren bzw. von der Konkurrenz abheben? Das haben für mich lediglich LUX und HUF geschafft. Rausgestochen ist auch Rubner (Blockhaus) und Schwörer (da war der Firmen-Repräsentant so nett, uns unsere Tochter in seinem Büro wickeln zu lassen :-)). Aber der Rest... Meine Fresse!

Aber gesehen hammer dann doch was: dass Holzfenster wirklich schick sein können, wenn sie entsprechend gestaltet sind. Und in Richtung Bodenbelag konnten wir festmachen, dass uns Eichenparkett gut gefällt (wussten wir irgendwie auch vorher schon) und dass es sehr gut zu basaltgrauen Fliesen aussieht (Übergang Küche -- Wohnbereich).

Nur die Kostenthematik beim Laminat war noch ungeklärt. Deshalb: Sonntagsausflug zum Holz Ziller. Miese Website, aber ein sehr gut sortierter und irgendwie sympathischer Laden. Dort festgestellt: "Eichenparkett" ist nicht so einfach: Verschiedene Oberflächen (geölt, lackiert, glänzend, matt), Holzqualitäten (keine - wenige - einige - viele Äste), Dielenbreiten (1, 2 oder 3 Stäbe pro Paneel), Färbungen (gekalkt, geräuchert, ...). Das ist nicht so einfach. Aber wir konnten festhalten: 50 EUR aufwärts pro m² müssen wir schon einkalkulieren.

Was es beim Ziller noch gab: Türen. Die Haustüren waren nicht so unser Fall, aber bei den Zimmertüren gab's ein paar schöne. Auch gelernt: vier Varianten. Variante 1: normal. So wie es jeder kennt: auf der öffnenden Seite liegt das Türblatt auf der Zarge. Variante 2: schöner (und teurer): auf der öffnenden Seite liegt das Türblatt in der Zarge und das Scharnier ist sichtbar. Variante 3: noch schöner (und teurer): Türblatt in der Zarge und unsichtbares Scharnier. Variante 4 (richtig schön und unbezahlbar): Flächenbündige Tür. Die Zarge bildet eine Ebene mit der Wand und das Blatt mit der Zarge. Eine Ebene. 1700 EUR pro Tür. Das ist zu viel!

Fiesen wollen wir diese Woche mal schaun (Fliesenhaus Christ), ebenso Bad (Badcenter von R&F).

Was seit Mai geschah

Im Mai schrieb ich ja, wie es weitergehen sollte:

  • Freigabe Vorentwurf
  • Erstellung Kostenschätzung
  • Statiker
  • Gemeinde

Den Vorentwurf konnten wir problemlos freigeben, gefiel uns ja allen gut.

Zu der Kostenschätzung hab ich geschrieben "wenn uns die nicht aus den Latschen haut". Tat sie aber doch. Wir hätten so aus dem Bauch raus 50% weniger geschätzt. Das ist ein Wort. Und das Teure dabei ist noch nicht einmal der Kubus: die Arbeiten am Bestand kommen ungefähr auf die gleiche Summe wie der Kubus. Mein lieber Scholli! Und wenn man dann sieht, dass man für deutlich weniger ein Fertighaus kriegt, überlegt man sich irgendwie schon, ob man denn nicht doch lieber neu baut. Das ist aber keine Option, weil in dem Fall der Bestand halt erstmal weggerissen werden müsste. Also bleibt alles wie gehabt: wir bauen um.

Geld ist ein Thema. Geld gibt's von der Bank, von der Bausparkasse und von der KfW. KfW fördert Modernisierung allgemein und energetische Sanierung zusätzlich. Interessant ist dabei, dass das Zinsniveau heute so niedrig ist, dass man sich gut überlegen sollte, ob man überhaupt einen Kredit bei der KfW aufnimmt. Dazu ein Beispiel: im KfW-Programm 141 (Wohnraum Modernisieren) bekommt man bis zu 100.000 EUR für einen effektiven Jahreszins "ab 2,62%". Das liest sich ja eigentlich ganz gut. Der Haken ist aber: der Kredit läuft über 30 Jahre und hat nur eine Zinsbindung von 5 oder 10 Jahren. Das heißt im Klartext: den Zinssatz, den ich über den Großteil der Laufzeit habe, kenne ich noch nicht und der wird vermutlich höher sein, als der momentane Zinssatz.

Von unserer Bank haben wir ein Angebot bekommen, das mit Wohn-Riester und einem Bausparer funktioniert. Laufzeit 25 Jahre, in den ersten 13 Jahren und 2 Monaten ein Effektivzins von 3,66% und in den letzten knapp 12 Jahren 3,23%. Und das ist festgelegt. Und unumstößlich! Damit lässt sich's meiner Meinung nach viel schöner rechnen, als bei irgendwelchen flatterigen KfW-Geschichten oder normalen Bankkrediten: da ist die Zinsbindung üblicherweise auch nicht über die ganze Laufzeit festgelegt, sondern endet irgendwann.

Nächstes Thema ist schnell abgehakt: Statiker. Hat gesagt, das funktioniert. Danke. Mehr wollten wir auch gar nicht wissen.

Außerdem hatten wir noch ein Treffen mit einem Haustechniker, der uns ein Angebot über Heizung (Öl raus, Wärmepumpe rein), Sanitär usw. erstellt. Das ist noch in Arbeit.

Gespräch mit der Gemeinde steht noch aus.

Das der Stand bis heute. Bleibt spannend!

Mittwoch, 12. Mai 2010

Vorentwurfsphase

Nachdem ich den Arbeitsbereich wieder aufgesetzt habe, geht’s jetzt weiter und zwar mit größerer Schlagzahl. Wir haben uns vorgenommen, dass wir Frühjahr 2011 einen Spatenstich haben wollen. Das ist nach Aussage vom Peter zwar machbar, aber wir müssen ein bisschen Gas geben. Deshalb wurden Meilensteine festgeklopft (erstmal willkürlich), um die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Von Peter und Kat kam jetzt – trotz genügend anderer Arbeiten, die die beiden momentan zu erledigen haben – die zweite Version des Vorentwurfes, der wohl das Rennen machen wird: die Bauherrschaft ist mehr als zufrieden mit dem Entwurf und auch Kat und Peter haben schonmal durchklingen lassen, dass sie auch damit leben können. Voilà: hier die Ansichten: vorne, rechts und hinten:

  VorneRechtsHinten

Ich persönlich bin schwer begeistert von der Front, die das Material des Kubus in der Eingangstür und dem Badfenster aufgreift. Und von der Seite, die zwar recht reduziert ist, aber trotzdem genügend Licht in die Küche (links) und das Esszimmer (rechts) lässt. Und die Rückseite erst: genau so haben wir uns das vorgestellt: dorthin, wo niemand reinschauen kann und man auch den schönsten (und unverbaubaren) Blick auf die Main-Auen hat, öffnet sich das Haus mit großzügigen Fensterflächen. Sehr fein.

Diesen Vorentwurf müssen wir noch freigeben (Meilenstein ist terminiert auf HEUTE!), dann folgt die Kostenplanung und wenn uns die nicht aus den Latschen haut, geht’s weiter mit einem Statiker (der abnicken muss, dass wir den Kubus auf den Bestand aufsetzen können) und einem Besuch auf der Gemeinde. Das sollte aber eher ein informelles Gespräch sein, da es keinen Bebauungsplan gibt. Der große Vorteil, wenn man nicht in einem Neubaugebiet ansiedelt…

Im Übrigen haben wir jetzt auch die ersten Euros für das Projekt ausgegeben (wenn man mal von den 36 EUR p.a. für das Hosting von FengOffice absieht), und zwar für Pläne. Flurkarten wurden gebraucht, in Papier- und digitaler Form. Das war zwar mit 65 EUR nicht so ganz günstig, ging dafür aber unglaublich schnell und unkompliziert: Donnerstag Früh eine einfache Mail an das zuständige Vermessungsamt geschickt und Donnerstag Mittag (am selben!) kam schon eine Mail mit dem digitalen Kartenmaterial zurück. Die Papiervariante kam am Freitag mit der Post. Wer hätte das gedacht. Großes Lob!

Donnerstag, 29. April 2010

Wieso ist hier nix los?

Ich hab seit Februar hier nichts mehr geschrieben. Zum einen, weil momentan nix voran geht, zum anderen weil ich meinen Server für die Projektverwaltung umziehen musste: geht bloß nicht zu http://free-web-host.me!

Die haben zwar wirklich supi Konditionen, aber wenn sieben Tage lang kein Request auf die Site kommt, dann wird der Account deaktiviert. Und reaktivieren geht scheinbar nicht; ich habe insgesamt drei Service-Tickets aufgemacht und auf kein einziges eine Antwort erhalten! Dass das Package gesperrt wurde, brachte das Fass dann zum Überlaufen und ich hab mir jemanden gesucht, der es für Geld macht. Gelandet bin ich bei der Internetagentur WAS, deren Basic Host-Paket für relatv wenig Geld (36 € p.a.) wirklich gute Leistungen bietet. Und der Support ist auch supi: ich hatte bisher immer binnen 24 Stunden eine Antwort. Bis jetzt eine absolute Empfehlung!

Mittwoch, 24. Februar 2010

Die Rückkehr der Flachdach-Ritter

Letztes Wochenende waren wir mit den Architekten unterwegs und wollten eigentlich schöne Gauben anschaun. Vorher Mittagessen im Gasthaus Bammes (Kellner ein bisschen verpeilt, dafür die Lammhaxe in Ordnung). Beim Kaffee hat der Peter seine Tasche aufgemacht und ein Modell der Gauben-Version ausgepackt:

Dorfansicht Gartenansicht  1

Gartenansicht 2 Strassenansicht

Ja. Naja. Gauben halt. (Obwohl mich dieses Bastelzeug schon anmacht…)

Aber nachdem wir schon mehrmals durchklingen ließen, dass wir uns auch ein bisschen mutigere Architektur vorstellen könnten, griff der Peter nochmal in die Tasche und hat uns noch was gezeigt:

Dorfansicht StrassenansichtAnsicht vom Nachbardorf

Gartenansicht 1 Gartenansicht 2  

Der Kubus soll in Holz ausgeführt sein, möglichst ein wartungsarmes wie Lärche, damit man nicht dauernd streichen muss. In etwa so (das ist der SIEMENS-Kindergarten in der Helene-Richter-Straße in Erlangen):

P1000166

Das ist alles noch brandneu, bin noch nicht dazugekommen, das Modell nach Sketchup umzusetzen. Aber uns gefällt’s wesentlich besser, als die (doch ein bisschen langweilige) Gauben-Variante.

Statik sollte damit kein Problem sein, wenn man konsequent auf Leichtbau setzt. Der Kubus wäre dann nicht gemauert, sondern mit Holzständerbauweise erstellt. Ich freu mich, dass wir der dunklen Seite der Macht nicht nachgegeben haben.